Überall auf der Welt werden die sozialen Konflikte deutlicher. Zum einen brennt Australien im Wortsinne und zeigt einen weltweiten Konflikt auf. Die globale Erwärmung und damit die Trockenheit und die Wetterveränderungen begünstigen die riesigen Flächenbrände auf dem australischen Kontinent. Gleichzeitig ist Australien das Land, das am meisten an der Extraktion der Kohle verdient. Der Ausstieg aus der Kohlegewinnung und -verarbeitung ist ein globales Ziel gegen den Klimawandel.
Dazu gesellt sich der amerikanische Präsident, der die Verantwortung der Menschen für den Klimawandel ablehnt.
Für das Klima gibt es aber auch weltweite Bewegungen, die an die Regierungen appellieren, die Klimaziele, wie sie in Paris formuliert wurden, mit energischen Schritten einzuhalten bzw. die Anstrengungen noch zu forcieren.
Und weiteres zeigen die Protestbewegungen weltweit, dass es viele Völker nicht mehr hinnehmen wollen, unter Diktatoren zu leben, aber auch unter Regierungen zu leben, die immer noch glauben durch den Neo-liberalismus Wohlstand für alle herbeiführen zu können.
Drei Formen von Konflikten werden dabei deutlich. Zum einen entstehen weltweit Protestbewegungen gegen die Missstände in den Staaten der Welt. Diese haben dann große Aussicht auf Erfolg, wenn sie sich konsequent gewaltfrei auf den Weg der Veränderung machen.
Zum anderen ist es notwendig, das Neue zu entwickeln und gestalten und in die Umsetzung zu bringen, wie es die Dreigliederungsbewegung seit 100 Jahren versucht. Hier sind noch größere Anstrengungen nötig, denn der Weg zu einer friedvollen, gerechten und ökologischen Gesellschaftsform ist ein großes Ziel.
Dazu ist auch drittens ein Bewußtseinswandel in jedem Einzelnen notwendig. Denn die Starrheit, die Beengtheit und die Gewalt sitzt in jedem von uns tief fest. Im Geschichtsunterricht werden uns die Konflikte, die durch Kriege (scheinbar) gelöst wurden, eingetrichtert. Herrschaft, Rechthaben und Egoismus haben sich in unsere inneren Strukturen eingepflanzt und treten immer wieder in Konflikt mit der liebevollen Seele des Einzelnen.
„Jeder Mensch muß heute selbst nachdenken, wenn weitere Katastrophen verhindert werden sollen. Jeder Mensch muß die Tatsachen des heutigen öffentlichen Lebens nicht nur kennen – er muß auch erkennen können, ob die bestehenden Einrichtungen nützlich oder schädlich sind. Und jeder Mensch muß heute wissen, daß er nur durch seine eigene Einsicht und seine eigene Tatkraft (und sei es durch seine Stimme bei der Volksabstimmung) alle öffentlichen Einrichtungen immer wieder so verändern kann, daß Unheil verhütet und erreicht werden kann, was der Gemeinschaft dient.“
„Für mich wird da eine neue Form der Liebe sichtbar, eine Liebe, die darauf beruht, daß man zunächst mit äußerst mühsamer Anstrengung ein wirkliches Interesse für den anderen Menschen aufbringt, auch dort und gerade dort, wo er anders ist.“
„Wahrheit und Liebe verbinden ist die einzige Möglichkeit, um positiv wirksam zu werden. Ohne das Erüben von Menschenerkenntnis, Selbsterkenntnis, Toleranz und gegenseitigem Interesse hat die ganze politische Geschichte kein Fundament.“
Diese drei Zitate von Peter Schilinski zeigen uns den Weg, in allen drei Dimensionen der Konflikte den Weg zu finden, der uns den Frieden auf der Welt bringt.
Dieter Koschek
erschienen in jedermensch 694