März 21, 2023

Frei-Day

Schule im Aufbruch wurde 2012 von Margret Rasfeld, Prof. Gerald Hüther und Prof. Stefan Breidenbach mit dem Ziel gegründet, Schulen dazu anzustiften, das historisch gewachsene Unterrichtverständnis kritisch zu prüfen und loszulassen, um einen transformativen Weg zum neuen Lernen zu ermöglichen.

Margret Rasfeld hat 2021 das Buch „Frei-Day“ veröffentlicht und eine Kampagne gestartet mit dem Ziel bis Ende 2025 13.500 Schulen zum Mitmachen gewonnen zu haben. Es gibt rund 40.000 allgemeinbildende Schulen und elf Millionen Schüler*innen in Deutschland. Mit dem FREI DAY könnten all diese Kinder und Jugendlichen ihre Projekte in ihrer Nachbarschaft und Kommune in die Tat umsetzen. Was würde in Deutschland nicht alles in Bewegung geraten, wenn elf Millionen junge Menschen ihre Ideen verwirklichen könnten? Wir sind fest davon überzeugt: Unser Land würde zu einem nachhaltigen und gerechten Ort werden.
Was uns so sicher macht? – Die Projekte der Schüler*innen, die bereits einen FREI DAY an ihrer Schule haben. Mittlerweile lernen Kinder und Jugendliche an über 80 Schulen in Deutschland, was sie alles auf die Beine stellen können, wenn wir es ihnen zutrauen und ihnen den FREI-Raum dafür geben.

„Der FREI DAY ist ein neues Lernformat von ‚Schule im Aufbruch‘. Das Lernkonzept des FREI DAY besteht aus 4 Eckpfeilern:

  • jahrgangsübergreifend in Teams arbeiten
  • Antworten auf Zukunftsfragen finden, im Rahmen der 17 Global Goals (SDGs)
  • Lernformat von 4 Stunden/Woche
  • Umsetzung vor Ort in der Nachbarschaft, Stadt, Region.

Am FREI DAY beschäftigen sich Kinder und Jugendliche mit aktuellen gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen, die sich an den Global Goals (SDGs) der Vereinten Nationen orientieren. Sie finden Antworten auf selbstgewählte Zukunftsfragen, die nicht im Rahmenlehrplan stehen: Wird es in 30 Jahren noch Bäume geben? Was führt zu Konflikten, Terror und Flucht? Warum gibt es Rassismus? Oder was können wir gegen Armut tun? Sie finden nicht nur Antworten auf diese Fragen; sie entwickeln gemeinsam mit anderen Schüler*innen konkrete Lösungen für die gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen in ihrer Nachbarschaft und setzen diese als eigenes Projekt selbstständig in ihrem Ort um. Dabei recherchieren, planen und tüfteln sie selbst, wie sie ihre Projektideen in die Tat umsetzen können. Lehrer*innen treten in den Hintergrund und nehmen eine begleitende Rolle ein.

Am FREI DAY entwickeln Schüler*innen Hoffnung und Zuversicht für ihre Zukunft, da sie sich als selbstwirksam und handlungsfähig erleben. Sie spüren: “Ich kann etwas bewegen.” Hoffnung und Zuversicht sind wichtig, da sich Kinder und Jugendliche durchaus bewusst über die ungelösten Probleme unserer Zeit sind. Am FREI DAY können sie aktiv werden und ihre Umgebung selbst gestalten. Sie lernen, neue Perspektiven einzunehmen, entwickeln ihre Problemlösefähigkeit und die Bereitschaft für Veränderung und Innovation,“ heißt es auf der dazugehörigen Website.

Mitinitiatorin Margret Rasfeld ist eine kluge Macherin im Kontext Schule. Das Beispiel der Schule Evangelische Schule Berlin Zentrum machte Schule und wurde von Rasfeld verantwortlich mit angestoßen. Übliche Bilder im Kopf, wie Schule funktioniert, wurden auf den Kopf gestellt und die Schüler:innen inneliegende Kraft und Freude des Lernens, Erforschens und sich Entwickelns erhalten bzw. genutzt und zum Leben gebracht. Rasfelds Schulerfahrung zeigt, dass selbstwirksames und -organisiertes Lernen nicht zu weniger Klugheit und Kompetenz bei den Schüler:innen führt, sondern zu mehr und vor allem: zu Zukunftsfähigkeiten. Und das werden wir für uns privat als auch als Gemeinschaft brauchen werden.
Dieter Koschek
erschienen in jedermensch 706

www.frei-day.org

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